Montag, 8. Februar 2016

Diana Rosie - "Albertos verlorener Geburtstag"


Herzlich Willkommen zum exklusiven Leser-Interview...

Was sagst du zu meinem Cover?

Farblich gefällt mir das Cover ausgesprochen gut. Die warmen Farben, passend zum warmen, sonnigen Spanien, stimmen mich schon bei Anblick des Buches auf den Ort der Handlung ein.
Die abgebildeten Figuren stellen Alberto und Tino dar, die in die Ferne schauen, an der ein Licht am Ende des Tunnels in Form des Leuchtturms blitzt. Allerdings signalisiert der Leuchtturm auch eine Warnung: Komm mir nicht zu nahe! Daraus kann man schließen, dass Alberto sicherlich nicht nur auf schöne Erinnerungen stoßen wird auf seiner Suche nach seiner Vergangenheit.
Und dann muss ich da ja noch was anbringen: Ich liebe Bücher mit Lesebändchen!!! Dafür gibt es auf jeden Fall einen Pluspunkt!

Wenn du meine Handlung kurz zusammenfassen müsstest, was würdest du sagen?

Das ist gerade in deinem Fall wirklich schwer. Man erfährt eine ganze Menge aus Albertos, aber auch aus Tinos Leben... Und aus dem Leben ganz vieler anderer Personen...
Man könnte es so versuchen: Tino, 7 Jahre alt, wird nach einem schweren Unfall seines Vaters, der nun im Krankenhaus liegt, bei seinem Großvater Alberto einquartiert. In einem Gespräch stellt sich dann heraus, dass Alberto sich nicht an seine frühe Kindheit und seinen Geburtstag erinnern kann. Dieser Gedanke lässt Tino nicht mehr los und so überredet er seinen Großvater, dass sie gemeinsam nach dem Geburtstag suchen könnten. Also machen die beiden sich auf den Weg ins Landesinnere und treffen dort auf einen ziemlich miesen alten Kauz, eine wunderbare Frau, die Alberto und Tino sofort tatkräftig unterstützt und die Alberto etwas Wundervolles zu verdanken hat und eine Reihe weiterer Menschen, die Alberto und Tino bei Ihrer Suche unterstützen. Immer wieder stoßen Tino und sein Großvater auf Hindernisse... Aber davon lassen sie sich nicht abhalten, oder doch???

Wie habe ich dir sprachlich und vom Aufbau her gefallen?

Besonders gut gefallen hat mir der stetige Wechsel zwischen Darstellungen der Jetztzeit und Darstellungen aus der Vergangenheit. Dabei ist das kein bisschen verwirrend. Man erkennt schon an der Kapitelüberschrift, in welcher Zeit man sich gerade befindet, da die Kapitel aus der Vergangenheit immer mit einem Datum versehen sind. Außerdem sind die Kapitel immer aus der Sicht anderer, gerade zu dieser Zeit für Alberto's weiteren Werdegang entscheidender Personen dargestellt. Hier muss man manchmal ein bisschen nachdenken, wer da gerade berichtet, aber das hat man auch immer schnellraus. Durch die Abwechslung der Kapitel setzt sich Albertos Geschichte nach und nach, Steinchen um Steinchen, wie ein großes Puzzle zu einem Bild zusammen. Großes Lob für die wunderbare Umsetzung an der Stelle.
Sprachlich war ich sofort gefangen. Ich als Leser konnte mir die Szenen immer bildlich vorstellen. Gerade bei Rückblicken in die aktive Bürgerkriegszeit war das aber nicht immer "schön", wenn auch lebendig und für die Geschichte von Bedeutung. Was ich damit sagen will: Die ein oder andere Szene ist nichts für schwache Nerven.

Haben dir meine Figuren gefallen?

Die Figuren sind durch und durch authentisch gezeichnet, wundervoll ausgestaltet und zumeist in sich stimmig. Nur bei Tino habe ich zuweilen das Gefühl gehabt, er müsse älter sein als 7. Gerade in Anbetracht der Klarheit seiner Gedanken, die eher zu einem älteren Kind gepasst hätten. Aber das tut dem Roman keinen Abbruch.

Konntest du dich in meine Figuren gut hineinversetzen?

Ja, definitiv schon. Allerdings hat mir gerade bei Alberto gerade zu Beginn der Suche der ein oder andre Einblick in sein Gefühlsleben gefehlt, als er nach all den Jahren wieder in dem ehemaligen Waisenhaus steht und so seine Wurzeln zu ergründen versucht. Man kann zwar etwas dessen erahnen, was Alberto fühlt, aber man ahnt es eben nur. Im weiteren Verlauf des Buches erfährt man aber immer mehr über Albertos Gefühle. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass man Alberto immer besser kennenlernt und immer mehr seiner Gefühle aus seinen Reaktionen auf neue Erkenntnisse herauslesen kann...

Gab es irgendwas, dass dir nicht gefallen hat oder was hätte besser sein können?

Ganz ehrlich? Ich hatte mir ein anderes Ende erhofft... Ich bin, sagen wir nicht enttäuscht, sondern eher erschüttert über das Ende... Es ist schade, dass alles so kommt, wie es kommt... Aber auch das tut dem Buch keinen Abbruch... Ich habe es durchaus öfter, dass ich das Ende eines Buches gerne ändern würde...

Dein Fazit in einem Satz?

Wunderbare Geschichte über die Suche nach der Vergangenheit eines alten Mannes, angestoßen durch seinen Enkel, der sich ein Leben ohne Geburtstag nicht vorzustellen vermag...

Vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen so ausführlich zu beantworten...